Die Jubiläumswanderung der Ortsgruppe Donnersberg zum 150. Bestehen des Schwarzwaldvereins fand dieses Mal direkt vor der Haustüre statt: in Dannenfels am Donnersberg.

Bevor wir die Wanderung am Haus des Gastes begannen, durften wir den Hauptfachwart Wandern des SWV,  Gunter Schön sowie seine Frau Marianne mitsamt Hund Basko begrüßen. Die Schön’s  haben sich einige Tage von Rebekka und Jürgen Wachowski die schöne Nordpfalz zeigen lassen. Am letzten Tag des Wochenendes sollte der krönende Abschluss für die beiden nun die Donnersberg-Wanderung mit Einkehr sein.

Ellen war heute für die Organisation der Tour zuständig.

Der dick aufgeblähte Mehrtagesrucksack von Oliver fiel den meisten gleich ins Auge und uns beschlich so eine Ahnung. Hatte doch bereits in der Vergangenheit keiner der Mitwanderer Hunger zu leiden, so war es auch heute wieder vorherzusehen, dass für Speis und Trank bestens gesorgt war.

Zwei passive Wanderinnen wählten einen kürzeren Spaziergang, während 12 aktive Wanderer bei nebligen, aber trockenen Wetter zur langen Nordumrundung des Donnersbergmassives starteten. Oliver's Rucksack, aus dem das  Baguettebrot herauslugte, bot einen knusprigen, verlockenden Anblick, dem man unweigerlich folgen musste. Ellen hatte unterwegs an markanten Punkten einige Informationen für uns parat. Wenn sie ihre laminierten Notizblätter herausholte, wussten wir, dass es wieder „input“ gab.

So auch gleich nach der ersten Viertel-Wanderstunde, am Kloster Gethsemani, welches "erst neulich", also 1984 von zwei Nonnen von der Abtei Maria Frieden gegründet wurde. Das Zisterzienserkloster war demnach in einem ganz modernen Bau gehalten, und sah gar nicht so aus, wie man sich ein Kloster im Allgemeinen so vorstellte.

Weiter ging es auf markierten Wegen Richtung Norden. Wir streiften das Areal der Ruine Tannenfels, von der fast keine Reste mehr zu sehen sind (zumindest übersahen wir sie geflissentlich), gelangten so zu den Pferdekoppeln an der Gerhardshütte, querten die Donnersbergstraße in Sichtweite des Bastenhauses. Ganz in der Nähe, wo der Königsbach in den Appelbach mündet, erreichten wir schließlich die sanften Wiesen bei Marienthal. Hier konnten wir den Blick streifen lassen bis zum höchstgelegenen Dorf der Pfalz: Ruppertsecken.

Oliver wurde fündig bei seiner Suche nach einer größeren Sitzgruppe mit Tisch.

Nun wussten wir auch, warum sein Rucksack so dick war, und unsere Ahnung bestätigte sich: Er hatte die Lyonerpfanne dabei. Diese hatte uns  Jürgen bereits auf der letzten Tour vorgestellt und damit für einiges Aufsehen gesorgt. Oliver holte alles aus dem Gasbrenner heraus, was ging. Das Ergebnis war trotz großer Mühen eine eher spärliche Gasflamme.  Aber diese  war gerade ausreichend, um die Lyoner lau aufzuwärmen, damit sie verzehrt werden konnte. Vielen Dank an Oliver für die Schlepperei und den kulinarischen Genuss!

Natürlich gab es auch wieder guten Wein zu genießen.

Und um die Beine vor dem noch bevorstehenden Gipfelanstieg noch etwas zu beschweren, wurde auch fleißig Schnaps ausgeschenkt. Uns sollte ja schließlich der Aufstieg nicht zu leicht gemacht werden.

Kurz danach strebten wir dem Gipfel des Donnersberges mit dem keltischen Ringwall und dem 687m hochgelegenen Königsstuhl entgegen. Ein wenig hatte sich der Nebel aufgemacht, sodass wir einige Minuten die Aussicht vom höchsten Berg des Pfälzerwaldes genießen konnten. Gegen 14.40 Uhr erreichten wir das Donnersberger Waldhaus. Unsere zwei Spaziergängerinnen, die die Abkürzung gewählt hatten, warteten dort schon auf uns. Hier gab es leckeren hausgemachten Kuchen sowie auch herzhafte Schnitzel, Wurstsalat, etc.

Da die Familie Schön noch eine längere Strecke zu fahren hatte, verabschiedete sie sich hier von uns. Natürlich nicht ohne noch schnell Lob und Kritik loszuwerden. Die beiden stellten sich als sehr sympathische Zeitgenossen und Wandergefährten heraus, und wir hoffen, sie bald einmal wiederzutreffen.

Für uns gab es nun noch etwa eine Stunde zu gehen. Zunächst sahen wir den Ludwigsturm von unten. Einige Mitwanderer waren aber zunächst auch durch ein prallbusiges steinernes Pferd abgelenkt.

Der Turmwärter hatte bei dem nebligen Wetter den Kiosk und den Turm mangels Touristen schon geschlossen, so dass uns eine Besteigung heute verwehrt blieb. Jürgen konnte uns jedoch anschaulich mithilfe seiner wedelnden Arme erklären, was wir vom Turm aus gesehen hätten. Und das wäre allerhand gewesen!

Als nächsten markanten Punkt erreichten wir den Hirtenfels und kurz danach den Moltkefelsen. Tatsächlich hatte sich der Nebel noch etwas mehr gelichtet, und der Blick ins Pfälzer Land tat sich auf. Immer wieder beeindruckend anzuschauen ist der gigantische Adlerbogen am Moltkefelsen. Dieses stählerne Denkmal wurde zu Ehren des Generalfeldmarschalls Moltke 1880 errichtet. Wieder konnte Ellen uns Wissenswertes mitteilen. Z.B. auch, dass dem  Adler 1945 von Alliierten der Kopf  abgeschossen wurde, er daraufhin demontiert, 1981 restauriert und mittels Hubschrauber wieder aufgesetzt wurde. 

Hier konnten wir noch einige ganz schöne Fotos machen. Leon entdeckte rein zufällig einen Geocache. Und nun ging es auch schon weiter dem Tal entgegen. Gleich am Ortseingang von Dannenfels gelangten wir zum Kastanienhof mit seiner Aussichtsterrasse Pfalzblick. Fast einstimmig beschlossen wir, den Nachmittag hier auf der Terrasse ausklingen zu lassen.

Petrus hatte ein Einsehen gehabt und uns vom Regen verschont. Es war eine rundherum  gelungene Wanderung mit sympathischen Begleitern. Wieder haben wir neue Gesichter gesehen, Namensgleichheiten entdeckt, interessante Gespräche geführt und die Natur zusammen genossen.

Vielen Dank an Ellen und Oliver für die gute Organisation!

Katrin Matz